Strommarkt: Gabriel will mehr Wettbewerb
Zu ähnlichen Empfehlungen kommt eine aktuelle Studie des Berliner InfraCOMP-Instituts im Auftrag des Bundesumweltministeriums.
Das Gutachten untersucht die Preisbildung im Strommarkt und das Zustandekommen der Endkundenpreise. Dabei zeigt sich, dass die Strompreise an der Börse anfällig sind für Manipulation durch Unternehmen, die den Stromerzeugungsmarkt dominieren. In Deutschland sind dies die Unternehmen, die gleichzeitig die Stromübertragungsnetze betreiben.
Die Gutachter nennen im Wesentlichen zwei Lösungen für die Bildung fairer Strompreise. Zum einen müsse die Börsenaufsicht mit einem gesetzlichen Verbot von Insidergeschäften auf dem Stromspotmarkt verbessert werden – also dort, wo kurzfristige Geschäfte abgewickelt werden.
Zum anderen spricht sich das Gutachten für die Gründung einer von den Energieversorgungsunternehmen unabhängigen Netz-Gesellschaft aus. Interessenkonflikte, die darauf beruhen, dass die derzeitigen Netzbetreiber auch Energieerzeuger sind, könnten so beseitigt werden. Wenn das Übertragungsnetz allen Anbietern zu gleichen und fairen Bedingungen zur Verfügung stehe, verbessere sich der Wettbewerb auf dem Erzeugungsmarkt. Dafür müssten die Netze auch bedarfsgerecht ausgebaut werden. Die Anreizregulierung, nach der sich die Rendite des Netzbetriebs bestimmt, solle dafür mittelfristig den rechtzeitigen Netzausbau stärker belohnen und den unterlassenen Netzausbau bestrafen.
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