BUND will Kohlekraftwerk stoppen
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) will den Bau des neuen E.on-Kohlekraftwerks in Datteln (Kreis Recklinghausen) unverzüglich stoppen. Man arbeite derzeit an einem Antrag zum sofortigen Baustopp und wollen ihn noch am Montag bei der Bezirksregierung Münster einreichen, sagte der Geschäftsleiter des NRW-Landesverbands des BUND, Dirk Jansen, in Düsseldorf. Bis wann darüber entschieden werde, sei derzeit noch unklar.
Am Donnerstag hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster den Bebauungsplan für das E.on-Projekt aufgehoben. Als Grund hatte das OVG unter anderem angeführt, dass die Stadt Vorgaben zum Naturschutz und zum Schutz der Bevölkerung nicht ausreichend beachtet habe. Zudem werde das Kraftwerk zu nahe an einem Wohngebiet errichtet. Das OVG gab damit der Klage eines Landwirts aus Waltrop Recht. Eine Revision gegen das Urteil ist nicht zugelassen.
Das Kraftwerk befindet sich derzeit im Bau. Nach seiner Fertigstellung sollte es mit einer Leistung von rund 1.050 Megawatt das größte Steinkohle-Kraftwerk Europas werden. Die Gesamtinvestition beträgt rund 1,2 Milliarden Euro. Im Jahr 2011 sollte das Kraftwerk in Betrieb gehen. Am Freitag hatte ein E.on-Sprecher erklärt, dass die Baumaßnahmen fortgeführt würden, solange kein Baustopp verhängt werde. Wie mit dem Urteil des OVG umgegangen werde, stehe noch nicht fest.
(ddp.djn/mbo/mwo)
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