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Sind intelligente Stromzähler ein Sicherheitsrisiko?

12.10.2009 von
Drei Monate, bevor der Einbau elektronischer Stromzähler in Neubauten Pflicht wird, gibt es in Deutschland noch kein einheitliches Sicherheitskonzept. Britischen Experten zufolge ist ein solches zur Abwehr von Hackerangriffen auf die computergestützte Technologie aber notwendig.
 
Da die neuen Stromzähler in Deutschland noch nicht sehr weit verbreitet seien, gebe es keinen akuten Handlungsbedarf, sagte Netzagentur-Sprecher Cord Lüdemann dem Tagesspiegel am Sonntag. Trotzdem: "Wir sind im Gespräch mit der Branche und pochen auf Einhaltung und Implementierung von Sicherheitsstandards." Grundsätzlich seien aber die beteiligten Unternehmen - Hersteller, Stromanbieter, Messstellenbetreiber - in der Pflicht, Sicherheit zu gewährleisten. In Deutschland ist der ab 1. Januar 2010 der Einbau elektronischer Zähler in Neubauten und bei größeren Umbauten Pflicht. Bundesnetzagentur und Privatwirtschaft sind sich aber noch uneins darüber, wer für die Sicherheit der neuen Technologie verantwortlich ist.
 
Die Datensicherheitsfirma Detica hatte in einer für das britische Energieministerium angefertigten Studie gewarnt, die Pläne der Londoner Regierung, bis 2020 alle Haushalte mit einem elektronischen Stromzähler auszustatten, stellten ein "nationales Cyber-Sicherheitsrisiko" dar. Nach Angaben von Ian Watts, Energie-Chef bei Detica, sind weltweit aktuell etwa 40 Millionen der so genannten "Smart Meters" (oder intelligenten Stromzähler) im Einsatz. Es habe bereits Hackerangriffe gegeben, auch hätten ausländische Geheimdienste versucht, sich Zugang zu Stromnetzen zu verschaffen.
 
Der Energieanbieter E.on hält es für die Verantwortung des Staats, Richtlinien festzulegen. Man setze sich dafür ein, "dass die Bundesnetzagentur von ihrem Recht zur Definition von technischen Standards auch in diesem Themenfeld Gebrauch macht," sagte ein Sprecher dem Tagesspiegel. Auf einem großen Markt mit vielen Anbietern sei es "volkswirtschaftlich sinnvoll, wenn Vorgaben durch Behörden oder den Gesetzgeber gemacht werden." In einem Modellversuch des Energieversorgers RWE in Mülheim an der Ruhr, wo gegenwärtig rund 13.000 Haushalte die elektronischen Messgeräte nutzen, gab es nach Auskunft eines Konzernsprechers bisher keine Angriffe von außen.

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