Neujahrsprotest gegen neuen Tagebau in Lausitz

04.01.2010 von
Mit einem Sternmarsch haben am Sonntag in der Nähe von Kerkwitz bei Schenkendöbern nach Veranstalterangaben mehr als 500 Tagebaugegner gegen die drohende Abbaggerung ihrer Dörfer protestiert. Auf Plakaten hieß es "Abbaggerung und Vertreibung - Nicht mit uns". Rene Schuster von der Grünen Liga kündigte an, dass speziell gestaltete Postkarten an alle 88 Brandenburger Landtagsabgeordneten verschickt werden. Die Neujahrskarten mit Braunkohle-Motiven sollen die Parlamentarier auf die Folgen der Umsiedlung hinweisen.
 
"Wir wollen die Abgeordneten gleich zu Beginn des neuen Jahres daran erinnern, dass wir ihren Einsatz für die Erhaltung unserer Dörfer erwarten", sagte Silvia Borkenhagen aus dem von Umsiedlung bedrohten Ort Grabko. Die Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm (Grüne) sicherte auf der Protestkundgebung Unterstützung im Kampf gegen neue Tagebaue zu. Kohle und Kohlendioxid seien keine regionalen oder nationalen, sondern internationale Probleme, sagte Behm. Sie versprach, über ihre Fraktion eine Aktuelle Stunde im Bundestag zu dem Problem zu beantragen.
 
An dem Sternmarsch nahmen neben Umweltschützern vor allem Einwohner von Atterwasch, Grabko und Kerkwitz teil. Die Orte sollen für den neuen Braunkohletagebau Jänschwalde-Nord abgebaggert werden. Von den Tagebauplänen des Energiekonzerns Vattenfall wären rund 900 Einwohner betroffen. Ihre Solidarität bekundeten auch 25 Einwohner aus Neutrebbin im Oderbruch, die mit Flugblättern und einem Lied gegen die geplante CO2-Verpressung in ihrer Region protestierten.
 
Kohlegegner waren zudem aus dem benachbarten Polen gekommen.
Jenseits der Neiße sind 13 Orte mit mehr als 2000 Menschen durch Tagebaupläne und den vorgesehenen Bau eines Braunkohlekraftwerks bedroht. "Nur gemeinsam können wir die drohende Abbaggerung verhindern", sagte Ortsbürgermeister Ulrich Schulz (parteilos) aus Atterwasch. Mit den neuen Tagebauplänen habe sich das Leben in den drei bedrohten Orten dramatisch verändert. Die Dorfgemeinschaften drohten zu zerbrechen. "Die Menschen in der Region fühlen sich von der Politik im Stich gelassen", sagte der Sprecher der Initiative "Agenda 21 Schenkendöbern", Steffen Krautz. Horno habe eigentlich das letzte abgebaggerte Dorf sein sollen, aber jetzt soll die Zerstörung mit drei weiteren Orten fortgesetzt werden. Eine Zukunft müsse auch ohne die Zerstörung von Natur und Schicksalen möglich sein, forderte Krautz.

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter