173 Staaten beraten in Bonn über Klimaschutz
Dreieinhalb Monate nach der gescheiterten Weltklimakonferenz in Kopenhagen im vergangenen Dezember nehmen die Vereinten Nationen die Verhandlungen über ein neues Klimaabkommen wieder auf. Heute treffen sich in Bonn Vertreter aus 173 Staaten zu dreitägigen Beratungen, um die Ergebnisse der Kopenhagener Konferenz auszuwerten. Erwartet wird, dass sich die Delegierten auf einen Zeitplan für den weiteren Verhandlungsverlauf bis zur nächsten Klimakonferenz im mexikanischen Cancún Ende des Jahres verständigen werden.
Die Umweltorganisation WWF forderte die Teilnehmer gestern auf, einen ambitionierten Arbeitsplan aufzustellen. "Neben den zugesagten Reduktionszielen ist die finanzielle Unterstützung der Entwicklungsländer durch die Industrieländer in Sachen Klimaschutz eines der Hauptthemen", sagte die Leiterin für Klima- und Energiepolitik des WWF, Regine Günther.
Die Verhandlungen finden in zwei formal voneinander getrennten Verhandlungsgruppen statt. In der Arbeitsgruppe unter dem Kyoto-Protokoll werden die künftigen Minderungsverpflichtungen von Kyoto-Industrieländern verhandelt. In der zweiten Arbeitsgruppe unter der Klimarahmenkonvention verhandeln die Staaten über die Emissionsminderungsbeiträge der Nicht-Kyoto-Industriestaaten, zu denen auch die USA gehören.
Die jüngste Klimakonferenz in Kopenhagen im vergangenen Dezember war ohne verbindliches Ergebnis zu Ende gegangen. Die Delegierten nahmen dort lediglich Kenntnis von der sogenannten Kopenhagener Vereinbarung, die vorsieht, die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad gegenüber vorindustriellem Niveau zu begrenzen. Die nächste Klimakonferenz findet vom 29. November bis zum 10. Dezember in Mexiko statt. Zuvor ist vom 31. Mai bis zum 11. Juni ein weiteres Treffen in Bonn angesetzt.
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