"Heizungs-Oldtimer" werden bleiben - Fördermittel gestoppt

04.05.2010 von

Auf massive Kritik beim Handwerk, Verbänden und Umweltschutzorganisationen sind die jüngsten Sparmaßnahmen der Regierung getroffen. Wie das Bundesumweltministerium bekannt gab, müssen Hausbesitzer ab sofort auf die Fördermittel des Ministeriums komplett verzichten, wenn sie ihre veralteten Heizungskessel gegen effiziente Heizungsanlagen in Kombination mit erneuerbaren Energien ersetzen wollen. "Diese Entscheidung ist für den gesamten Wärmemarkt aber auch für Verbraucher ein harter Schlag, weil ein über die Jahre hinweg bewährtes und sehr erfolgreiches Fördermittelkonzept abrupt gestoppt wird. Dringend notwendige private Investitionen in moderne umweltfreundliche Heizungsanlagen werden dadurch immens erschwert. Investitionen, die auch der sehr mittelständisch geprägten Heizungsbranche mit insgesamt ca. 50.000 Unternehmen und über 400.000 Arbeitsplätzen fehlen werden", kritisiert der Geschäftsführer des Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft, Horst Eisenbeis, den Entschluss durch das Bundesfinanzministerium. Dies sei ein klarer Schritt zurück in die Vergangenheit.

"Heizungs-Oldtimer" sind in deutschen Heizungskellern keine Seltenheit. Damit sind technisch veraltete Heizungskessel gemeint, die viel Energie verschwenden, die Umwelt belasten und die Heizkosten unnötig in die Höhe treiben. Geht man von den vom Schornsteinfegerhandwerk erfassten Öl- und Gasfeuerungsanlagen aus (Stand 2008), sind sogar 22 Prozent älter als 20 Jahre.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller erklärte zum gleichen Thema: "Wer bei Solarkollektoren, Biomasseheizungen und Wärmepumpen knausert, spart am falschen Ende. Denn jeder investierte Euro zahlt sich hier mehrfach aus: durch zusätzliche Jobs, sinkende Heizkosten und weniger CO2-Ausstoß. Am Ende profitiert sogar der Staatshaushalt durch zusätzliche Steuereinnahmen. Daher geht dieser Schritt von Bundesfinanzminister Schäuble in die völlig falsche Richtung.

Der Präsident des Bundesverband Erneuerbare Energie, Dietmar Schütz: "Angesichts der mangelnden Verlässlichkeit politischer Zusagen müssen die Verbraucher den Klimaschutz selbst in die Hand nehmen und durch den Einbau regenerativer Heizungstechnik auch ohne politische Unterstützung den Umbau unserer Energieversorgung vorantreiben. Immerhin werden sie dafür auf lange Sicht durch kalkulierbare Heizkosten und eine gute Umweltbilanz belohnt."

 

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