NRW-Wahl: Atomkraftgegner sehen "klares Votum für Atomausstieg"
Als "klares Votum für den Atomausstieg und für eine eindeutige Energiewende" bezeichnen die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland das Ergebnis der NRW-Landtagswahl. "Schwarz-Gelb ist mit dem Ausbau der Atomanlagen in NRW und dem Beharren auf klimafeindlichen Kohlekraftwerken klar gescheitert", sagte Felix Ruwe von der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" am Dienstag. Die Massenproteste gegen die Atomkraft vom 24. April - darunter auch eine Demonstration mit 7.000 Teilnehmern am Zwischenlager Ahaus - hätten "zu der Wahlniederlage beigetragen", hieß es. Deshalb müssten "nun Konsequenzen gezogen werden".
Die Atomkraftgegner fordern, die Atommülltransporte nach Ahaus abzusagen und die Urananreicherungsanlage Gronau sowie die Atommüllkonditionierungsanlage Duisburg sofort stillzulegen. "Wir warnen die abgewählte schwarz-gelbe Landesregierung davor, in letzter Minute gegen den erklärten Wählerwillen in Ahaus, Duisburg, Gronau oder Jülich noch Fakten schaffen zu wollen. Stattdessen muss NRW atomfrei werden", betonte Willi Hesters vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.
Umweltschützer wollen am 5. Juni in Gorleben erneut gegen ein mögliches Atommüllendlager demonstrieren. Dabei werde das Endlagerbergwerk im Gorlebener Wald umringt, kündigte die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg am Dienstag an. Für den 6. Juni sei ein "Sonntagsspaziergang" zu dem Gelände geplant.
Die Demonstrationen seien Bestandteil eines Aktionswochenendes zum 30. Jahrestag der Zerstörung der "Republik Freies Wendland", hieß es weiter. Anfang Juni 1980 hatten Polizisten das von Atomkraftgegnern im Gorlebener Wald errichtete Hüttendorf geräumt. Außer den Demonstrationen hat die BI für das erste Juniwochenende auch Zeitzeugengespräche, Lesungen und eine Filmvorführung über die "Republik Freies Wendland" angekündigt.