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Wüstenstrom: Desertec plant erste Kraftwerke in Marokko
Die Wüstenstrominitiative Desertec will bald in Marokko das erste Referenzprojekt in Angriff nehmen. "Dort planen wir den ersten Kraftwerkspark", sagte Paul van Son, Leiter der Projektgesellschaft der Desertec Industrial Initiative, dem Handelsblatt. Sein Unternehmen schaue sich dort gerade nach geeigneten Standorten um. Geplant ist ein Verbund von Anlagen unterschiedlicher Technologien - von Solarthermie (siehe Forschungskraftwerk in Jülich) über Photovoltaik bis zur Windkraft. Der Park soll mit einer Leistung von 500 Megawatt bis 1.000 Megawatt so stark wie ein Kohlekraftwerk sein."Wir wollen den Nachweis führen, dass die Wüstenstromidee richtig ist", sagte van Son. In Marokko könne Desertec sowohl für den heimischen Markt produzieren als auch Strom nach Europa exportieren. Schließlich gebe es dort schon eine Leitung nach Spanien. Das Projekt sei zudem bewusst groß ausgelegt. "Wir werden zeigen, dass die Kosten deutlich sinken, je größer die Anlagen sind."
Die Projektgesellschaft soll bis 2012 die Grundlagen für Desertec legen. Bis 2050 sollen nach Vorstellung der Initiative in Nordafrika und dem Nahen Osten riesige Solarkraftwerke und Windparks entstehen, um einen großen Teil des lokalen und 15 Prozent des europäischen Stromverbrauchs zu decken. Die Initiative wird derzeit von 17 Gesellschaftern getragen - unter anderem von Munich RE, E.on und RWE. Laut van Son werden bald auch noch der tunesische Stromkonzern Steg Energies Renouvelables, der italienische Netzbetreiber Terna sowie ein ägyptisches Unternehmen hinzustoßen.
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