Conrad beklagt fehlenden Wettbewerb auf deutschem Strommarkt

04.08.2010 von
Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad (SPD) hat einen fehlenden Wettbewerb auf dem deutschen Strommarkt beklagt. Die überdurchschnittlichen Preissteigerungen der vergangenen Jahre belegten, dass kein Markt herrsche und deshalb hohe Endenergiepreise von den Konzernen durchgesetzt werden könnten, sagte Conradin Mainz. So seien die Strompreise für Privathaushalte von Januar 2006 bis Februar 2010 um 24 Prozent gestiegen. "Die Endenergiepreise, die Verbraucher zahlen, bilden die in den letzten beiden Jahren konjunkturell deutlich gesunkenen Börsenpreise nicht ab", sagte die Umweltministerin.
 
Zugleich kritisierte Conrad erneut die von der Bundesregierung geplante Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken. "Laufzeitverlängerungen machen vier Großkonzerne reich und die Verbraucher arm", sagte Conrad. Sie warf zugleich der Bundesregierung vor, die Marktmacht der Konzerne "zu stärken und zu zementieren".
 
Laut einer Studie der Grünen-Bundestagsfraktion geben die Energiekonzerne die an der Leipziger Strombörse um bis zu 40 Prozent gesunkenen Preise nicht an die Verbraucher weiter. In diesem Jahr entstehe für die Kunden daraus ein Schaden von etwa einer Milliarde Euro, sagte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn im Deutschlandfunk. Das Gutachten sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die letzten Strompreiserhöhungen nicht gerechtfertigt gewesen seien.
 
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