Biblis-Gutachten seit Juli bekannt
Puttrich sagte, das Gutachten sei noch unter der Leitung des heutigen SPD-Chefs Sigmar Gabriel als Bundesumweltminister im September 2009 in Auftrag gegeben worden. Das Ökoinstitut habe untersuchen sollen, ob die einzelnen Punkte der Klagebegründung relevant für eine sofortige Stilllegung des Kernkraftwerks Biblis seien. Der Expertise zufolge besäßen von den 210 Punkten 130 keinerlei Sicherheitsrelevanz. Für die verbleibenden 80 Punkte werde festgestellt, dass die Beherrschung der Auslegungsstörfälle "nicht grundsätzlich in Frage gestellt" wird.
Der SPD-Abgeordnete Norbert Schmitt hielt Puttrich vor, ihre eigenen Experten hätten dieselben Schwachstellen wie das Ökoinstitut definiert. "Wie kann denn verantwortet werden, dass das AKW angesichts dieser aufgelisteten Mängel noch acht Jahre weiter laufen soll?", wollte Schmitt wissen. Alle Nachrüstungen, die Geld kosteten, würden "auf die lange Bank geschoben", das sei fahrlässig. Jede Laufzeitverlängerung sei "völlig unverantwortbar", und jede Beschwichtigung des Zustandes von Biblis "eine verantwortungslose Verharmlosung".
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