Polizei hofft auf friedlichen Castor-Protest
Bei den Protesten gegen den Transport werde die Zahl der gewaltbereiten Autonomen unter einem Prozent aller Teilnehmer bleiben, prognostizierte der Einsatzleiter. Zugleich schloss er jedoch den Einsatz von Wasserwerfern nicht aus, um Castor-Behälter durch Blockaden zu bringen. "Wir werden Wasserwerfer nicht mit hohem Druck und nicht auf kurze Distanz einsetzen", sagte er. Bislang habe die Polizei bei jedem Castor-Transporten nach Gorleben auch Wasserwerfer benutzt. "Das ist dann wie ein Eimer Wasser über den Kopf", sagte er.
Der Einsatzleiter der Bundespolizei, Thomas Osterroth, erwartet angesichts der Debatte um die Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke "mehr Protestpotenzial". Er kündigte ein konsequentes Einschreiten bei Straftaten "am besten im Vorwege" an und warnte vor Protest auf den Gleisen der Castor-Strecke. Damit gefährdeten sich die Castor-Gegner selbst.
Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, die seit mehr als 33 Jahren gegen die Atomanlagen in Gorleben streitet, rechnet mit der bislang größte Demonstration gegen Atomkraft in der Region. Man gehe von 30.000 Teilnehmern aus, wobei die Zahl nach oben offen sei, sagte die BI-Vorsitzende Kerstin Rudek. Ein Sprecher der Landwirteorganisation "Bäuerliche Notgemeinschaft" kündigte massenhafte Proteste von Landwirten mit Traktoren an. Die Zahl von 350 Traktoren beim Castor-Transport 2008 werde man deutlich übertreffen.
Der Sprecher der Anti-Atom-Kampagne "ausgestrahlt", Jochen Stay, forderte von der Polizei einen Verzicht auf Wasserwerfereinsätze. "Es darf keinen Wasserwerfereinsatz gegen Sitzblockaden geben", sagte er. Wenn die Polizei den Transport nur mit unverhältnismäßigen Mitteln durchsetzen könne, müsse sie auf ihn verzichten. Die BI-Vorsitzende Rudek sagte, es dürfe keine Verletzten geben. Dazu müsse die Polizei auch auf den Einsatz von Reizgas und Schlagstock verzichten.
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