Sanierungsexperte soll TelDaFax retten

11.03.2011 von

Der Schiesser-Sanierer Hans-Gerd Höptner soll den angeschlagenen Billigstromanbieter TelDaFax retten. Rund 48 Stunden nach seiner überraschenden Berufung zum Chef des größten unabhängigen Energieanbieters Deutschlands sagte der Sanierungsexperte am Freitag in Düsseldorf: "Die nächsten Wochen werden entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sein."

TeleDaFax versorgt in Deutschland nach eigenen Angaben rund 800.000 Kunden mit Strom und anderen Dienstleistungen. Das Unternehmen war zuletzt wiederholt wegen Zahlungsproblemen in die Schlagzeilen geraten. Die Turbulenzen gipfelten vor wenigen Tagen in einem abrupten Eigentümerwechsel. Seitdem gehört das Unternehmen zu 51 Prozent dem Finanzinvestor Sigma Citation Capital Strategies und zu 49 Prozent dem Fondsanbieter Debi Select.

Höptner malte ein eher düsteres Bild von der aktuellen Situation des Energieversorgers. TelDaFax sei de facto überschuldet und müsse grundlegend restrukturiert werden. Um die Durststrecke zu überwinden, verhandeln die neuen Eigentümer Höptner zufolge derzeit mit potenziellen Investoren, die dem Unternehmen zusätzliches Eigenkapital zur Verfügung stellen sollen. Er erwarte in den nächsten zwei bis drei Wochen eine Einigung, sagte der Manager. Parallel dazu verhandelt Höptner selbst mit Gläubigern und Netzbetreibern über eine teilweise Stundung der aufgelaufenen Forderungen.

Der neue TelDaFax-Chef bemühte sich gleichzeitig darum, die Besorgnis vieler Kunden über mögliche Versorgungsunterbrechungen zu zerstreuen. "Die Kunden werden weiter von uns beliefert. Sie müssen nicht befürchten, dass sie in die teurere Grundversorgung zurückfallen", sagte er. Allerdings müssen sie wohl in Zukunft mit Preiserhöhung rechnen. "Ich darf den Strom nicht billiger verkaufen als einkaufen. Das hat TelDaFax aber getan. Das geht nicht mehr", sagte der Manager. Ziel sei es, das Unternehmen mittelfristig in die Gewinnzone zu führen.

Offen ließ Höptner, ob die rund 700 Beschäftigten mit einem Stellenabbau rechnen müssen. "Wenn das notwendig ist, dann machen wir das", sagte er lediglich.

 

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