Kommunen fordern Werbeoffensive für Ökostrom
Der Städte- und Gemeindebund hat deutlich beschleunigte Verfahren zum Bau von Stromleitungen für Ökoenergie gefordert. Planungsprozesse von 15 Jahren seien nicht länger akzeptabel, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Neuen Osnabrücker Zeitung. Atomstrom sei nach der Katastrophe in Japan "ein auslaufendes Model". Um erneuerbare Energie rasch nutzen zu können, müsse das Stromnetz sofort um- und ausgebaut werden.
Landsberg forderte eine Werbeoffensive von Bund und Ländern, um den Widerstand der Bürger gegen dringend notwendige neue Freileitungstrassen abzubauen. "Wenn Kinowerbespots für Aids-Bekämpfung möglich sind, muss auch eine Kampagne für erneuerbare Energie möglich sein", sagte er. "Wir müssen den Bürgern auch ehrlich sagen, dass es den Atomausstieg nicht zum Nulltarif gibt und der Umbau der Energieversorgung viel Geld kostet."
Allein 3600 Kilometer Stromleitungen sind nach seinen Angaben für den Transport der Offshore-Windenergie aus der Nordsee zu den Verbrauchern notwendig. Forderungen vor allem aus Niedersachsen nach einer Erdverkabelung sieht Landsberg kritisch. Der Hauptgeschäftsführer verwies auf Studien, wonach eine flächendeckende Erdverkabelung 55 Milliarden Euro kosten würde. Dagegen würden die Kosten bei Freileitungstrassen auf sechs Milliarden Euro geschätzt.














