E.on-Chef: Kein Sicherheitsgewinn durch Abschaltung der Altreaktoren

17.03.2011 von

Der Chef des größten deutschen Energieversorgers E.on, Johannes Teyssen, sieht keinen Sicherheitsgewinn durch die vorübergehende Abschaltung der sieben ältesten deutschen Atomkraftwerke (Foto: AKW Biblis). Der Manager sagte, in seinen Augen handele es sich dabei eher um eine politische Aktivität angesichts der Ängste der Bürger.

Sicherheitstechnisch sei der Schritt der Bundesregierung nicht begründbar. Denn zum einen bestehe an der Sicherheit der Anlagen kein aktueller Zweifel. Außerdem ändere sich durch die vorübergehende Stilllegung in den nächsten Wochen nichts an den Restrisiken. Denn auch nach der Abschaltung müssten die Brennelemente jahrelang in Abklingbecken ständig gekühlt werden. Alle Szenarien etwa eines terroristischen Angriffs blieben deshalb denkbar.

Teyssen wies darauf hin, dass bei der Atomkatastrophe in Japan erstmals eine Nuklearanlage durch ein äußeres Ereignis schwer in Mitleidenschaft gezogen worden sei, das die Sicherheitsauslegung der Anlage übertroffen habe. Bei früheren Reaktorkatastrophen wie Tschernobyl oder Harrisburg seien dagegen im Wesentlichen menschliche Fehler Auslöser der Katastrophen gewesen.

 

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