Japan-Rückkehrer können ihre Strahlenbelastung messen lassen

18.03.2011 von

Rückkehrer aus Japan können sich in Dresden einem Strahlentest unterziehen. Dem Umweltministerium lägen schon sehr viele Anfragen nach solchen Untersuchungen vor, sagte Joachim Lorenz, Referent für Strahlenschutz, der dapd. "Es sollten sich allerdings nur Personen melden, die innerhalb der Evakuierungszone waren." Touristen und Beschäftigte, die für einen Auftraggeber reisten, müssen sich dabei an verschiedene Institute wenden.

Für Privatreisende ist der Verein für Kernverfahrenstechnik und Analytik Rossendorf (VKTA) zuständig. Die sogenannte Inkorporationsmessstelle misst normalerweise die Strahlendosen im Körper von Personen, die beruflich mit offenen radioaktiven Stoffen zu tun haben. Alle anderen müssen die Messung selbst bezahlen. Eine Gammastrahlen-Untersuchung mit dem Ganzkörperzähler kostet 120 Euro, mit dem Schilddrüsenmonitor 135 Euro. Die Messergebnisse liegen in der Regel nach einem Arbeitstag vor. Für einen großen Ansturm sei der VKTA allerdings nicht ausgelegt, der auch nicht für wirklich dringliche Fälle blockiert werden dürfe, sagt Lorenz.

Darüber hinaus können sich Arbeitnehmer, die in Japan mit Strahlen in Berührung kamen, an die Klinik für Nuklearmedizin der TU Dresden wenden. Berufsgruppen, die von ihren Betrieben geschickt würden, könnten sich hier untersuchen lassen, erklärt Michael Andreeff, Leiter der Medizinphysik. Bezahlt werde die Untersuchung dann von den Berufsgenossenschaften. Bisher habe es noch keine Anfragen von Betroffenen gegeben, sagt Andreeff. Allerdings hätte die Klinik bereits eine Information von den Berufsgenossenschaften erhalten, dass Mitarbeiter von Firmen sich an die Nuklearmedizin wenden könnten. "Wir sind vorbereitet", ergänzt Andreeff.

Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, fordert die Bundesregierung zur Aufklärung der Bevölkerung über die Folgen der Reaktorkatastrophe in Japan auf. Laien könnten nicht einschätzen, wie gefährlich die Lage ist, kritisierte Lauterbach in der Passauer Neuen Presse laut Vorabbericht. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) sei jedoch abgetaucht.
 

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