Öko-Institut: Reaktorabschaltung wird für EnBW teuer

18.03.2011 von

Durch die Abschaltung der baden-württembergischen Atomkraftwerke (AKW) Neckarwestheim I und Philippsburg I (siehe Foto) muss der Betreiber EnBW nach einer Berechnung des Öko-Instituts mit hohen Verlusten rechnen. In der für die Wochenendausgabe der taz erstellten Berechnung heißt es laut Vorabbericht, der Energiekonzern verliere mindestens 700.000 Euro pro Tag wegen der Abschaltung von Neckarwestheim I. Weitere 800.000 Euro koste es den Konzern täglich, solange Philippsburg I nicht am Netz sei.

Die beiden Atommeiler waren auf Anordnung der Landesregierung in der Nacht zum Donnerstag von der EnBW abgeschaltet worden. Das Land Baden-Württemberg ist nach dem Rückkauf von Aktien vom französischen Stromkonzern EdF Miteigentümer der EnBW.

Hintergrund für die Abschaltung ist die Reaktorkatastrophe in Japan. Die Bundesregierung hat beschlossen, die Laufzeitverlängerung für AKW für drei Monate auszusetzen und die sieben ältesten deutschen Meiler vorläufig vom Netz zu nehmen. Dazu gehört auch Philippsburg I. Der Reaktor Neckarwestheim I soll endgültig vom Netz genommen werden. Beide Atomkraftwerke stammen aus den 70er-Jahren.

Laut taz geht das Öko-Institut davon aus, dass allein Neckarwestheim I 250 Millionen Euro pro Jahr auf dem Strommarkt erwirtschaftet hätte. Steuerabzüge, wie etwa die Brennelementesteuer von rund 86 Millionen Euro für den Reaktor jährlich, seien dabei nicht eingerechnet.

Nach Angaben der EnBW produzierten die Standorte Neckarwestheim und Philippsburg, die jeweils zwei Reaktoren umfassen, rund die Hälfte des in Baden-Württemberg benötigten Stroms. Wie viel davon auf die nun abgeschalteten Meiler entfällt, wollte der Konzern auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd nicht weiter aufschlüsseln.

 

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