Deutsche müssen sich auf höhere Strompreise einstellen
Die Stromkosten für Verbraucher steigen kräftig: Ein dreiköpfiger Musterhaushalt muss 2011 mit einer durchschnittlichen Strom-Monatsrechnung von 72,77 Euro rechnen. Das sind 3,67 Euro oder rund 5,3 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mitteilte. "Der Preistreiber ist die Politik", sagte Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller am Montag auf der Hannover Messe. 46 Prozent des Preises sind nach ihren Angaben Steuern und Abgaben.
Seit dem Jahr 2000, als der Strompreis nach der Marktliberalisierung einen Tiefpunkt erreicht hatte, ist der Endverbraucherpreis damit um 79 Prozent gestiegen. Damals zahlte ein Dreipersonenhaushalt 40,66 Euro im Monat.
Vor allem die Förderung der Öko-Energien kommt den Verbraucher immer teurer: Die Belastung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz zur Förderung von Wind- oder Solarenergie kostete einen Haushalt im Jahr 2000 38 Cent, im Jahr 2011 sind es 3 Euro. Auch die Ökosteuer, die Mehrwertsteuer und die Belastung aus dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz nahmen nach BDEW-Zahlen deutlich zu.
Müller erklärte, sie könne nicht abschätzen, ob durch das Atom-Moratorium die Strompreise 2011 noch stärker als erwartet steigen werden.
Die Privatkunden machen rund 27 Prozent des deutschen Stromabsatzes aus, 46 Prozent gehen an die Industrie, 23 Prozent an Gewerbe und Handel, der Rest an Verkehr und Landwirtschaft. Der gesamte Stromverbrauch war 2010 wegen der Wirtschaftsbelebung um 3,8 Prozent auf 530 Milliarden Kilowattstunden gestiegen.













