Netzagentur fordert schnellen Ausbau der Stromnetze
Der rasche Ausstieg aus der Atomenergie ist nicht umsonst zu haben. Darauf hat der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, hingewiesen. Notwendig sei der rasche Bau von rund 3.000 Kilometern Höchstspannungsleitungen quer durch Deutschland, aber auch die Errichtung neuer konventioneller Kraftwerke. „Ein bisschen was müssen wir der deutschen Bevölkerung halt zumuten. Das ist der Preis für den Atomausstieg“, urteilte der Behördenchef am Mittwoch in Bonn.
„Wenn der Umbau in Richtung erneuerbare Energien beschleunigt werden soll, dann muss vor allem auch der Netzausbau intensiviert und vorangebracht werden“, mahnte der Behördenchef. Schließlich müsse künftig verstärkt die in Windparks auf hoher See im Norden produzierte Energie in die Ballungszentren im Süden transportiert werden. Die Offshore-Anlagen haben gegenüber den Windrädern an Land deutliche Vorteile: Sie haben nicht nur mehr Leistung, sie laufen mit rund 3.600 Stunden im Jahr auch doppelt so lange.
Es stünden bereits Milliarden für den Netzausbau zur Verfügung, sagte Kurth. Doch die Genehmigungsverfahren kämen nicht voran. Um hier endlich Fortschritte zu erzielen, plädierte der Netzagentur-Chef für eine nationale Anstrengung - ähnlich wie nach dem Mauerfall.
Für die Stromkunden soll der Netzausbau Kurth zufolge trotz der Milliardenkosten nicht zum Preistreiber werden. Denn die Kosten würden auf 20 bis 30 Jahre verteilt an die Stromverbraucher weitergegeben.
(dapd/re/mwa /4)













