Umweltschützer fordern Baustopp in Gorleben
Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr eine Beendigung des zehnjährigen Moratoriums für die Prüfung des Salzstocks als Atommüllendlager angekündigt. Auf Antrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) verlängerten die niedersächsischen Bergbehörden deshalb zum 1. Oktober den alten Rahmenbetriebsplan von 1982. Dagegen sowie gegen den später angeordneten Sofortvollzug reichten die Gorleben-Gegner Klage beim Verwaltungsgericht Lüneburg ein.
In einem ebenfalls am Dienstag bekannt gemachten Brief an Röttgen und seine parlamentarische Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser (CDU) dringt die BI nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima auch auf eine Neubewertung von Sicherheitsrisiken bei der Endlagerung hochradioaktiver Abfälle. Eine Technologie, deren Abfälle für eine Million Jahre sicher gegenüber der Biosphäre abgeschirmt werden müsse, sei unverantwortbar. "Als einen ersten Schritt für ein glaubhaftes Innehalten und eine grundsätzliche Neubewertung der Hochrisikotechnologie Atomkraft sehen wir die Zurücknahme des Sofortvollzugs in Gorleben bis zur gerichtlichen Klärung", heißt es in dem Schreiben.