Kommunen kritisieren ungeregelten Bau von Wind- und Solarparks
Ostdeutsche Kommunen kritisieren fehlende Richtlinien beim Bau von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energieträgern.
In Brandenburg entstünden beispielsweise riesige Solarkraftwerke an Stellen, wo sie kein Mensch brauche, sagte die Vorsitzende des Kommunalen Beirates beim größten ostdeutschen Regionalversorger enviaM, Maritha Dittmer, am Dienstag in Chemnitz. In der Folge hätten die Kommunen mit dem Unmut der Bürger und den Lasten des Infrastrukturausbaus zu kämpfen.
Sinnvoller wäre es laut Dittmer, große Wind- und Solarparks dort zu errichten, wo Atomkraftwerke abgeschaltet werden sollen. Damit würden Kosten für den Bau von neuen Übertragungsleitungen gespart. Außerdem seien beispielsweise in Baden-Württemberg die entsprechenden Arbeitsplätze vorhanden.
In Brandenburg gingen Bund und Land als größte Grundbesitzer beim Ausbau von Solar- und Windenergie voran. Gemeinden klagten unter anderem darüber, dass die Gegend „zugepflastert“ werde, sagte Dittmer. Die Kommunen hätten keine gesetzliche Handhabe, sich gegen die Errichtung von Anlagen zu wehren. Es sei kein Bebauungsplan vorgeschrieben. „An der kommunalen Front herrscht Hilflosigkeit“, sagte Dittmer.
Der Kommunale Beirat vertritt die Interessen von rund 700 Städten und Gemeinden, die fast 42 Prozent der Anteile des größten ostdeutschen Regionalversorgers halten. Bis 2021 will enviaM rund eine Milliarde Euro in den Ausbau des Stromnetzes investieren. Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz sind die Versorger verpflichtet, den aus Sonne, Wind, Biomasse oder Wasser erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen.
(dapd/cga/hba/kos /1)













