Kürzungen bei Windenergie in der Kritik
Durch die Kürzung der Einspeisevergütung bei an Land gebauten Windrädern würden die Hälfte der in Hessen ohnehin sehr knapp bemessenen Standorte unwirtschaftlich, schrieben Robert Fischbach
(CDU) vom Landkreis Marburg-Biedenkopf und Wolfgang Schuster (SPD) vom Landkreis Lahn-Dill in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU). Die Bundesregierung plant, die Einspeisevergütung für Offshore-Windparks zu erhöhen und die Förderung für Windräder an Land zu verringern.
Nur noch Projekte in guten Windlagen rentabel
In der Vergangenheit sind den Landräten zufolge in der Region zahlreiche Initiativen entstanden, die den Wind im Mittelgebirge zur Energiegewinnung nutzen wollten. Nach den Kürzungsplänen der Bundesregierung wären aber nur noch Projekte in sehr guten Windlagen rentabel. "Wir haben den Eindruck, dass der ländliche Raum in den Mittelgebirgen zugunsten der doppelt so teuren Windprojekte auf See das Nachsehen haben soll", heißt es in dem Brief.
Der Brief ist auch an Landesumweltministerin Lucia Puttrich (CDU) sowie die hessischen Bundestagsabgeordneten Sören Bartol (SPD), Priska Hinz (Grüne) und Sibylle Pfeiffer (CDU) adressiert.
Umweltverbände fordern mehr Windräder in Hessen
Die Umweltverbände forderten zudem den Aufbau von mehr Windrädern im Land. Auf zwei Prozent der Fläche in Hessen könnten durch Windenergie 65 Prozent des im Land benötigten Stroms erzeugt werden. Das Land könne dadurch außerdem vier Milliarden Euro Umsatzsteuer einnehmen. Dazu müsse die Politik jedoch auch die Akzeptanz der Windkraft in der Bevölkerung steigern, hieß es.
(Helena Baers / dapd)