Forscher wollen Elektro-Autos zu Stromspeichern machen

27.06.2011 von

In Cottbus ist der Startschuss für das E-Mobility-Leuchtturmprojekt „e-SolCar" gefallen. In dem für drei Jahre angelegten Forschungsprojekt soll die Funktionsweise von Elektro-Autos als Stromspeicher sowie deren Einsatz im Alltag untersucht werden.

Das Land Brandenburg hat jetzt die Fördermittelanträge in Höhe von insgesamt sechs Millionen Euro bewilligt. Damit steht der Realisierung des innovativen Berlin-Brandenburgischen Leitprojektes mit einem Gesamtbudget von neun Millionen Euro unter Federführung der BTU Cottbus nichts mehr im Wege.

Das zentrale Ziel der Untersuchung ist es, die Stabilisierung der Stromnetze durch die Nutzung von Elektro-Autos zu erreichen. Durch den Zubau der regenerativen Energien wie Wind und Photovoltaik erhöhen sich die Anforderungen an die Energienetze und deren Versorgungssicherheit. Das Forschungsprojekt soll Aufschluss darüber geben, wie die Batterie als teuerste Komponente eines Elektro-Autos auch als aktiver Teil des Stromnetzes integriert werden kann.

Da bei der Nutzung von Elektro-Autos als Stromspeicher die Energieein- und Ausspeisung eine bedeutende Rolle spielt, wird in dem Forschungsprojekt eine intelligente bi-direktionale Ladeinfrastruktur entwickelt. Der Nutzer eines Elektro-Autos kann dabei beim Anschluss des Fahrzeuges an die Ladesäule vorgeben, wann er das Elektro-Auto vollgeladen wieder braucht. Bei einem Überangebot an Elektroenergie in dieser Ladephase, beispielsweise bei Starkwind und hoher Sonneneinstrahlung, werden die Elektro-Autos schneller geladen.

Wird in der Ladephase Energie im Versorgungsnetz benötigt, speisen die Batterien Energie in das Netz zurück, wobei natürlich dabei sicher gestellt wird, dass das Elektro-Auto zu dem vom Nutzer gewünschten Zeitpunkt vollständig geladen ist. Um diese Speicherfunktion auch kostenseitig abzubilden, beschäftigt sich das Forschungsvorhaben zudem mit der Entwicklung von speziell auf Elektro-Autos zugeschnittenen Stromtarifen.