Gorleben: Neue Messungen entscheiden über Castor-Transport
Die niedersächsische Landesregierung macht den für November geplanten Castor-Transport nach Gorleben von Ergebnissen weiterer Strahlenmessungen am Zwischenlager abhängig.
„Der Betreiber muss die Grenzwerte einhalten, sonst wird der Transport gestoppt“, sagte der Sprecher der Landesregierung am Mittwoch in Hannover. Weitere Messungen müssten die Strahlenwerte am Zwischenlager klären. Danach sei entsprechend zu entscheiden. Das Umweltministerium hatte vom Betreiber Maßnahmen zur Senkung der Strahlenbelastung verlangt.
Der Zwischenlager-betreiber „Gesellschaft für Nuklear-Service“ (GNS) kündigte an, solche Maßnahmen „rechtzeitig“ vor dem nächsten Transport zu ergreifen. Auch deren Wirksamkeit müsse vorher durch Messungen geprüft werden, sagte Unternehmenssprecher Jürgen Auer.
„Eine Möglichkeit ist, die Behälter mit Abschirmhauben zu versehen, die die nach oben abgegebene Strahlung mindern“, sagte er zudem. Die Neutronenstrahlen, die erhöht am Zaun des Zwischenlagers gemessen wurden, würden von den Behältern vor allem nach oben abgegeben und verteilten sich durch Reflexionen.
Zum wolle man eine optimale Lagerbelegung errechnen, um die Behälter im Zwischenlager anders zu verteilen und so die am Zaun gemessene Strahlung zu vermindern, sagte Auer weiter. Er bestätigte, dass die 102 Castor-Behälter im Lager wegen neuer Sicherheitsvorschriften bereits im Juli umgruppiert wurden. Aus Sicherheitsgründen halte man die Castor-Plätze unmittelbar an der Wand des Zwischenlagers seither frei. Dies habe auf die Strahlungsabgabe aber „keine große Wirkung“.
Das niedersächsische Landesamt für Wasserwirtschaft hatte am Zaun des Zwischenlagers eine erhöhte Neutronenstrahlung gemessen. Durch Hochrechnen stellte es fest, „dass der Genehmigungswert von 0,3 Millisievert pro Jahr erreicht oder überschritten werden könnte“.
(dapd/jvo/fgr /1)













