Stiftung für AKW-Abriss-Kosten stößt auf Ablehnung

07.10.2011 von

Atomkraftgegner haben angebliche Pläne für eine „Atomstiftung“ zur Finanzierung des Rückbaus stillgelegter Atomkraftwerke kritisiert. Dadurch würden die Energiekonzerne von Lasten befreit und Risiken den Steuerzahlern aufgebürdet, sagte Jochen Stay von der Anti-Atom-Organisation „Ausgestrahlt“ am Donnerstag in Hamburg.

Das „Handelsblatt“ hatte über einen „streng vertraulichen Plan“ zur Gründung einer staatlichen Stiftung berichtet, die den Konzernen im Gegenzug für Investitionen in erneuerbare Energien einen Teil der Abrisskosten abnimmt.

Die Unternehmen könnten ihre Atomkraftwerke als Wert in diese Stiftung einbringen und müssten die gesamten Atomstrom-Einnahmen aus den verbleibenden Meilern bis 2022 bei der Stiftung abliefern. 

Nach dem in der vergangenen Woche bekannt gewordenen Gutachten einer britischen Unternehmensberatung kostet der Rückbau der deutschen Atomkraftwerke mindestens 18 Milliarden Euro. Die Kosten für die Endlagerung wurden dabei noch nicht berücksichtigt.

Umweltschützer halten diese Summe für viel zu niedrig angesetzt.
Sie verweisen auf den Abriss des vergleichsweise kleinen Atomkraftwerks Würgassen in Nordrhein-Westfalen. Seit dem Beginn des Rückbaus im Jahr 1994 seien die Kosten nach Betreiberangaben immer weiter auf zuletzt rund eine Milliarde Euro gestiegen. Dies sei ein Fünffaches der ursprünglichen Baukosten.

Für den Abriss des bereits 1977 abgeschalteten AKW Gundremmingen A belaufen sich die Kosten nach Schätzungen sogar auf zwei Milliarden Euro. Eon, RWE und die anderen AKW-Betreiber hätten jahrzehntelang Milliardengewinne durch die Nutzung der Atomenergie erzielt, sagte Stay. „Dass es am Ende teuer wird, wenn alte AKW abgerissen werden müssen, war von Anfang an bekannt und immer in die Strompreise eingerechnet.“ (dapd/rpl/bei/kos /4)  

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