BEE: Atomkraftwerke nicht versicherbar

18.03.2013 von

Angesichts der aktuellen Berichterstattung über viel zu niedrige Haftungsgrenzen für die Betreiber von Atomkraftwerken weist der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) noch einmal auf eine Studie der Versicherungsforen Leipzig GmbH hin, die belege, dass Kernkraftwerke in Deutschland massiv unterversichert seien.

Müssten die Betreiber ihre Atomkraftwerke adäquat gegen nukleare Katastrophenfälle absichern, würde der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) Atomstrom je nach Versicherungsmodell auf bis zu 2,36 Euro steigen. Das entspräche mehr als dem Zehnfachen des durchschnittlichen Haushaltsstrompreises.

Die Risiken, die aus dem Betrieb der AKW resultieren, seien damit in der Praxis nicht versicherbar, so der BEE. Die Versicherungsforen Leipzig GmbH hatten im Auftrag des BEE erstmals Versicherungsprämien für Atomkraftwerke nach versicherungswissenschaftlichen Maßstäben berechnet.

Nach Ansicht des BEE müssen von der Gesellschaft zu tragende Belastungen, die sich nicht in den Preisen der jeweiligen Energieträger widerspiegeln, offen gelegt werden und in die Preisbildung einfließen.

Nur so können Politik und Verbraucher Kosten und Nutzen der Energiewende tatsächlich beurteilen und nachhaltige Entscheidungen treffen. Die von der Versicherungswissenschaft vorgelegte Berechnung der finanziellen Risiken durch nukleare Katastrophenfälle liefere einen wichtigen Beitrag zu dieser Debatte.