Gasstreit: Die Zeit läuft
Bis Samstag hat die Ukraine noch Zeit, um die fällige Gasrechnung von 400 Millionen Dollar an Russlands Gasmonopolisten Gazprom zu bezahlen. Geht das Geld nicht ein, hat Gazprom Lieferkürzungen oder einen Lieferstopp angekündigt. Die gleiche Situation hatte im Winter für Engpässe in Europa gesorgt, da das europäische Gas über die Ukraine geliefert wird.
Offensichtlich hat sich die Ukraine verzockt. Ging es der Ukraine in der Beilegung des Gasstreits vor allem um einen niedrigen Preis für russisches Erdgas - die Ukraine bekommt in 2009 noch einen 20prozentigen Rabatt - so steht jetzt ein anderes Problem im Vordergrund: Die Ukraine hat zuviel Gas. Die Wirtschaft in dem Land lebt vor allem von den sehr energieintensiven Branchen wie der Stahlproduktion. In der Wirtschaftskrise ist der Export jedoch zusammengebrochen: Rund die Hälfte der Stahlproduktion liegt still.
Überdies ist die ohnehin laxe Zahlungsmoral in der Ukraine jetzt vollends zusammengebrochen. Die nötigen 400 Millionen Dollar aus dem 12-Milliarden-Kredit der Weltbank zu nehmen, ist ebenfalls nicht möglich: Die IWF weigert sich, das Geld für die Beilegung des Gasstreits auszugeben.















