South Stream: Putin besucht Türkei
Der russische Ministerpräsident Putin wird morgen die Türkei besuchen. Wie die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet, werden sich beide Länder vor allem über energiewirtschaftliche Fragen austauschen. Für den europäischen Verbraucher sind speziell die Erörterungen über eine Kooperation Russlands und der Türkei bei der South Stream-Pipeline interessant, dem Konkurrenzprojekt der von der EU protegierten Nabucco-Pipeline. Denn obwohl die Türkei schon das Nabucco-Abkommen unterzeichnet hat, werden die Gaslieferverträge mit den verschiedenen Gasproduzenten, die für das Projekt gewonnen werden konnten, erst Ende des Jahres unterschrieben. Dieses Zeitfenster will Russland nun nutzen, um ihr favorisiertes Projekt unter Dach und Fach zu bringen. Beide Pipelines konkurrieren miteinander um Wirtschaftlichkeit und Rentabilität.
Die Nabucco-Pipeline soll die Versorgungssicherheit im Bezug auf den Erdgasbedarf der Mitgliedstaaten der EU erhöhen, indem sie Gas aus den Anrainerstaaten des Kaspischen Meers unter Umgehung Russlands nach Europa liefert. Das Scheitern des Nabucco-Projekts würde für die europäischen Verbraucher bedeuten, dass sie einerseits verstärkt mit potenziellen Lieferengpässen, andererseits mit Preissteigerungen rechnen müssen.
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