Die Nabucco-Pipeline: So sieht es zurzeit aus
Trotz jahrelanger Bemühungen kann das Nabucco-Konsortium bislang keine belastbaren Lieferzusagen für die Nabucco-Pipeline vorweisen. Die Nabucco-Pipeline ist ein Gemeinschaftsprojekt der Unternehmen Botas (Türkei), Bulgarian Energy (Bulgarien), MOL (Ungarn), OMV, RWE und Transgas (Rumänien).
Der Energiekonzern RWE hat zudem kürzlich wegen eines Kooperationsabkommens mit der kurdischen Regionalregierung im Nordirak den Ärger der irakischen Zentralregierung auf sich gezogen. Einzig und allein die staatliche irakische Ölagentur Somo sei berechtigt, Vereinbarungen über den Öl- und Gasexport zu schließen, stellte das irakische Ölministerium daraufhin klar. Alle anderen Verträge seien illegal. Die kurdische Regionalregierung argumentiert hingegen, dass sie gemäß der irakischen Verfassung berechtigt sei, solche Verträge zu schließen. Nordirak ist neben Turkmenistan und Aserbaidschan eine der Regionen, aus denen die Nabucco-Pipeline gespeist werden soll.
Mit der Nabucco-Pipeline will Europa seine Abhängigkeit von russischen Lieferungen eindämmen. Die Pipeline soll über 3.300 Kilometer jährlich bis zu 31 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus dem Kaspischen Raum, Zentralasien und dem Nahen Osten in die EU bringen. Aus Russland werden derzeit rund 25 Prozent des jährlich in der EU verbrauchten Gases geliefert.
(dapd/med/ah /3)