Hohe Hürden bei Erdgas-Probebohrungen
In NRW gibt es seit Wochen Diskussion um Erdgas-Probebohrungen. Vor allem im Münsterland protestieren Bürger dagegen. Der amerikanische Ölkonzern Exxon will im bevölkerungsreichsten Bundesland laut Medienberichten einen dreistelligen Millionenbetrag für Probebohrungen investieren. Mit geschätzten Vorkommen von 2.100 Milliarden Kubikmetern Gas könnten im nordrhein-westfälischen Gestein die zweitgrößten Erdgasvorkommen Europas schlummern.
Bei den Erdgasvorkommen in NRW handelt es sich um sogenannte unkonventionelle Lagerstätten. Das Gas lagert dort nicht in Hohlräumen unter der Erde, sondern ist in Kohleflözen oder Tonsteinschichten gebunden. Neben einfachen Bohrungen wird hydraulischer Druck eingesetzt (Fracking), um das Gestein aufzubrechen und das Gas freizusetzen. Umweltschützer befürchten durch die dazu in den Boden gepressten Chemikalien Verunreinigungen des Grundwassers. Für das sogenannte Fracking wurde in NRW laut Voigtsberger aber bisher kein Antrag gestellt. 2008 habe es erste Probebohrungen in NRW gegeben.
Deutschland fördert mit 15 Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr etwa 15 Prozent des eigenen Bedarfs im Inland, den Großteil davon in Niedersachsen.