Biogasrat kritisiert EEG-Vorschläge des Umweltministers
In einer eigenen Studie hat der Biogasrat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Biomasse Forschungszentrum (DBFZ) und Prof. Dr. Christoph Weber, Lehrstuhl für Energiewirtschaft der Universität Duisburg/Essen ein Marktprämienmodell für Biogas entwickelt, nach dem die Mehrkosten der Stromerzeugung aus Biogas gegenüber der konventionellen Stromerzeugung durch eine einheitliche Biogas-Marktprämie erstattet werden und die übrigen Kosten und der Gewinn durch Teilnahme am Strommarkt erwirtschaftet werden muss.
Die Vorschläge des Umweltministers zielen dagegen darauf ab, dass die Erzeuger erneuerbarer Energien entweder wie bisher eine feste umlagefinanzierte Vergütung erhalten oder aber sich monatlich für die Teilnahme am Strommarkt entscheiden. Das Marktrisiko soll dabei durch einen Ausgleichsmechanismus bis zu den durchschnittlichen Preisen der Strombörse des Vormonats ausgeglichen werden.
Dies kritisiert Professor Weber, der bei diesem Modell die Gefahr des „Rosinenpickens" bei den Marktteilnehmern sieht. „Wer von Monat zu Monat wählen kann, ob er am Strommarkt sein Geld verdienen oder von der Umlage leben will, der versucht nur dann am Markt zu arbeiten, wenn höhere Verdienste winken. Das verteuert das System eher, als dass die Umlagekosten gesenkt werden."
Die Studie „Optimierung der marktnahen Förderung von Biogas/Biomethan unter Berücksichtigung der Umwelt- und Klimabilanz, Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit" des Biogasrats, die vollständige Stellungnahme des Biogasrats zum Erfahrungsbericht EEG des BMU sowie die vergleichende Kurzstudie zu den Marktprämienmodellen können Sie hier nachlesen.