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Discounter-Markt mit grünem Image
Der Lebensmittelmarkt ist hart umkämpft, eine Preisschlacht jagt die nächste. Können sich unter solchen Umständen Investitionen in umweltfreundliche Supermärkte lohnen? Oder muss man sogar in Zeiten ständig steigender Energiepreise investieren?
Das versucht gerade der Discounter Netto herauszufinden und eröffnete am 1. Dezember 2009 im bayerischen Burtenbach einen "Markt der Zukunft". Das Unternehmen setzt an diesem Standort moderne Technik ein, so nutzt es als erstes Einzelhandelsunternehmen in Deutschland eine Windkraftanlage zur Stromproduktion. Acht Prozent des gesamten Strombedarfs soll im Pilot-Markt durch Windenergie gedeckt werden. "Hier wollen wir neue Erkenntnisse darüber sammeln, wie ein Markt wirtschaftlich und zugleich ressourcenschonend betrieben werden kann", so Manfred Karl, Geschäftsführer Expansion von Netto. Der Discounter hat in den Markt einen sechsstelligen Betrag investiert. Zielsetzung des Investments ist, durch die eingesetzte Technik am Burtenbacher Standort bis zu 20 Prozent Strom einzusparen und zu 100 Prozent auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Die nahezu geräuschlose Windkraftanlage besteht aus einem neun Meter hohem Mast und einer 1,50 breiten sowie 3,50 hohen "Windbox". Innerhalb einer aerodynamischen Verkleidung steht ein senkrecht stehendes Lüfterrad (Radialrotor), das den Stromgenerator antreibt.
Netto testet in dem Pilot-Markt eine Kälte-Wärme-Koppelung, um den CO2-Ausstoß weiter zu reduzieren. Während die Kälte zur Kühlung der Lebensmittel genutzt wird, wird die von den Kühlsystemen erzeugte Wärme für die Marktbeheizung eingesetzt. Darüber hinaus ist Netto der erste Discounter, der alle Kühlregale für Molkereiprodukte mit Glastüren ausstattet, um Energieverluste zu senken. Die Energieeffizienz der Kühlsysteme wird durch eine moderne LED-Regalbeleuchtung optimiert. Das Unternehmen plant, mit den im Molkerei-Segment eingesetzten Umwelt-Maßnahmen bis zu 25 Prozent Energie einzusparen.
Der Discounter hat sich das Ziel gesetzt, im Umwelt-Markt den CO2-Ausstoß um bis zu 49 Tonnen zu reduzieren. "Wir werden nach der Pilotphase die hier gesammelten Erfahrungen auswerten und entscheiden, welche Techniken auch in anderen Netto-Märkten eingesetzt werden. Insbesondere in den Bereichen regenerative Energien und Reduzierung des CO2-Ausstoßes erwarten wir wichtige Erkenntnisse", so Manfred Karl zu den Erwartungen an den Umwelt-Markt.













