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Mehr technische Defekte in alten Atomkraftwerken

11.05.2010 von
Ältere Atomkraftwerke in Deutschland melden überdurchschnittlich viele sicherheitsrelevante Defekte. Das geht aus einer Statistik des Bundesministeriums für Reaktorsicherheit hervor, wie das ARD-Magazin Report Mainz berichtet. Bei einer Reihe deutscher Druckwasserreaktoren nehme seit 1994 die Zahl der "meldepflichtigen Komponenten- und Bauteildefekte" deutlich zu. Aus dem Kernkraftwerk Krümmel wurden demnach 82 Mal und damit am häufigsten sicherheitsrelevante Defekte gemeldet.
 
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erklärte in der ARD-Sendung: "Ein beobachteter Trend in den Zahlen ist Anlass für vertiefende Untersuchungen." Aus dem Kernkraftwerk Krümmel wurden demnach 82 Mal und damit am häufigsten sicherheitsrelevante Defekte gemeldet. Das Kernkraftwerk Brunsbüttel kam laut Statistik auf 80 Defekte, Biblis B auf 78 und Biblis A auf 66. Im gleichen Zeitraum meldeten dagegen das Kernkraftwerk Neckarwestheim II 19 technische Defekte und das Kernkraftwerk Isar II 20. Heute haben noch 17 deutsche Atomkraftwerke eine Betriebsgenehmigung.
 
Die Statistik ließ Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) auf Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (Grüne) erstellen, wie das TV-Magazin weiter berichtete. Kotting-Uhl, die atompolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag, sagte dazu in der ARD, es könne nicht sein, dass nach einem solchen Wissen über die "Anfälligkeit alter Reaktoren" ernsthaft erwogen werde, die Laufzeiten gerade dieser Reaktoren zu verlängern. Das sei unverantwortlich.
 
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