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Bundesregierung hat keine Ahnung, was die AKW-Laufzeitverlängerung kostet

01.06.2010 von
Die vier großen Energiekonzerne E.on, RWE, EnBW und Vattenfall haben bis Ende des Jahres 2008 insgesamt mehr als 27,5 Milliarden Euro für die Stilllegung von Atomkraftwerken und die Entsorgung des Atommülls zurückgestellt. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Dow Jones Newswires am Montag berichtete.
 
Demnach hatte der Energiekonzern E.on zum 31. Dezember 2008 insgesamt 12,2 Milliarden Euro für die AKW-Stilllegung zurückgestellt, RWE knapp 9,5 Milliarden Euro, EnBW rund 4,75 Milliarden Euro und Vattenfall Europe rund 1,1 Milliarden Euro. Die Entwicklung der Rückstellungen bis zum Jahr 2020 sei kaum abzuschätzen und hänge unter anderem von der Laufzeit der Atomkraftwerke und den künftigen Kosten bei den Endlagerprojekten ab, heißt es weiter.
 
Dabei kann die Bundesregierung allerdings nicht beziffern, welche Kosten bei einer eventuellen Laufzeitverlängerung für Nachrüstungen der Kernkraftwerke und für den Betrieb eines Endlagers anfallen. "Die Bundesregierung hat bislang keine Kostenschätzung zu konkreten Nachrüstungsmaßnahmen bei Kernkraftwerken vorgenommen", schreibt der Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Homann.
 
Weiter heißt es: "Derzeit liegen keine aktuellen Kostenschätzungen für die Errichtung und den Betrieb eines Endlagers für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle vor." Momentan werde eine vorläufige Sicherheitsanalyse für den Standort Gorleben erstellt, die die Grundlage für ein aktualisiertes Endlagerkonzept bilden soll. "Eine belastbare Kostenschätzung für den Standort Gorleben ist erst möglich, wenn diese Aktualisierung vorliegt", erklärte Homann.
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