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Streit um Windräder in Sichtweite der Wartburg geht weiter
Im Streit um den Bau von Windrädern in Sichtweite der Wartburg macht sich das Wirtschaftsministerium erneut für eine Ausweitung der Windvorrangflächen in Thüringen stark. Wie Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Staschewski (SPD) am Sonntag in Erfurt erklärte, sind die vorhandenen Flächen bereits verplant und bergen teilweise hohes Konfliktpotenzial. Er erneuerte die Forderung nach einer Ausweitung der Vorranggebiete für Windräder von derzeit 0,23 auf bis zu ein Prozent der Landesfläche. Das gebe genügend Spielraum, um den dringend notwendigen Ausbau der Windkraft fortzusetzen, ohne das Weltkulturerbe zu gefährden und in sensible Landschaftsbereiche einzugreifen.
Einen entsprechenden Vorschlag hatte das Wirtschaftsministerium bereits Mitte März in einem Positionspapier gemeinsam mit Umweltverbänden, Wirtschaft und Gewerkschaften vorgelegt.
Ein Windkraftausbau mit Rücksicht und Augenmaß schaffe eine Gewinnersituation für alle Beteiligten, sagte Staschewski. Das Wirtschaftsministerium werde sich deshalb in Gesprächen mit Fraktionen, Verbänden und Unternehmen weiterhin nachdrücklich für die Windenergie einsetzen.
Auf dem Milmesberg bei Marksuhl dürfen in Sichtweite der Wartburg zwei Windkraftanlagen gebaut werden. Das Verwaltungsgericht Meiningen erkannte am vergangenen Donnerstag keine «durchgreifende optische und denkmalschutzrechtliche Beeinträchtigung», weil die Entfernung zur Wartburg 7,5 Kilometer beträgt. Eisenachs Bürgermeister Matthias Doht (SPD) kündigte an, alle juristischen Mittel auszuschöpfen, um die Wartburg und ihren Status als UNESCO-Welterbe auch künftig zu schützen.
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