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Nachtspeicherheizung: Wechsel des Stromversorgers fast unmöglich
Mehr als zehn Jahre nach der Liberalisierung des Strommarktes ist für Nachtstromkunden der Stromanbieterwechsel so gut wie nicht möglich. Während Verbraucher mit herkömmlichem Haushaltsstrom ihren Anbieter stets wechseln können, haben Kunden mit Nachtstrom praktisch keine Alternative zum lokalen Versorger.
"Prinzipiell können auch Nachtstromkunden ihren Versorger wechseln", informiert Roland Pause, Energieexperte der Verbraucherzentrale Sachsen. "Aber für solche Kunden gibt es fast kein Einsparpotenzial, da überregionale Stromanbieter den preiswerten Nachtstrom kaum in ihrem Angebot haben."
Verbraucher, die Nachtstrom von ihrem regionalen Versorger beziehen, haben in der Regel einen so genannten Zweitarifzähler. Tagsüber wird der normale Tagstrom für die Berechnung zu Grunde gelegt. Nachts wird ein günstigerer Nachttarif berechnet. Dieser lädt nachts Speicherheizungen auf, die dann tagsüber die gespeicherte Wärme zum Heizen abgeben.
Die Stromanbieter verweisen darauf, dass verbilligte Nachttarife auf Grund der schwierigen Kalkulation und der hohen Netzentgelte für sie nicht wirtschaftlich sind. Nachttarife werden daher fast ausschließlich von lokalen Versorgern angeboten, was den Stromanbieterwechsel erschwert.
Zudem sind Nachtspeicherheizungen Auslaufmodelle. Man sollte auf Werbeversprechen von Anbietern, die diese Geräte als kostengünstige und umweltfreundliche Energiesparheizungen anpreisen, nicht hereinfallen. Wer noch eine Nachtspeicherheizung betreibt, sollte deshalb über eine Modernisierung seiner Heizung nachdenken.













