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Strahlenschutz: Russische Waldbrände keine Gefahr für Deutschland
Durch die Brände in der Umgebung des 1986 explodierten Atomkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine ist nach Einschätzung von Strahlenschützern keine gesteigerte Radioaktivität in Deutschland zu erwarten. Die Verbreitung der radioaktiven Stoffe bleibe vor allem auf die Region um den ehemaligen Reaktor begrenzt, für das restliche Europa bestehe aber keine Gefahr, teilte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bereits am Freitag in Salzgitter mit.
In Russland sind derzeit zahlreiche Waldbrände außer Kontrolle. Auch Gebiete nahe der Grenze zur Ukraine und Weißrussland, die durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl bis heute stark belastet sind, könnten Medienberichten zufolge von den Flammen erfasst werden. Bei dem Unglück im Frühjahr 1986 waren große Mengen an Radioaktivität in die Atmosphäre freigesetzt und dort verteilt worden. Die radioaktiven Stoffe gelangten durch Niederschläge und Verwehungen auf die Erdoberfläche. Besonders betroffen waren die Regionen in der Nähe von Tschernobyl. Weil einige Radionuklide lange Halbwertzeiten haben, sind diese Landstriche immer noch verstrahlt.
Bei Bränden könnten die derzeit im Boden und an Pflanzen gebundenen radioaktiven Substanzen erneut freigesetzt werden, erläuterte ein Sprecher des BfS. Für Menschen bestehe eine Gefahr, wenn sie diese Partikel einatmeten. Das Ausmaß der radioaktiven Belastung lasse sich nicht allgemein beziffern. Die Verbreitung der radioaktiven Stoffe bleibt nach Ansicht der Behörde vor allem auf die Region begrenzt. Dies sei auch von früheren Bränden bekannt. In einem Fall seien dabei zwar Spuren radioaktiver Stoffe nach Deutschland transportiert worden, ihre Konzentration sei aber „unbedenklich" gewesen.
(ddp/rpl/ple)
(ddp/rpl/ple)













