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Deutschland fehlen 3.500 Kilometer im Stromnetz
Deutschland fehlen nach einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (Dena) 3.500 Kilometer Hochspannungsleitungen. Das berichtet das Handelsblatt am Dienstag unter Berufung auf die zweite Netzstudie der Dena, die erst im November vorgestellt werden solle. Demnach hatte die erste Netzstudie 2005 ergeben, dass 850 Kilometer Hochspannungsleitungen fehlen. Der schnelle Ausbau der Windkraft in Nord- und Ostsee erfordere den Stromtransport in die Verbrauchszentren im Westen und Südwesten.Auftraggeber der Studie sind laut "Handelsblatt" die vier Atomkraftwerksbetreiber, das Bundesumwelt- und das Bundeswirtschaftsministerium sowie Verbände der Branche. Zahlreiche Projekte dieser Art sind örtlich umstritten. So kämpft Vattenfall seit Jahren darum, den Thüringer Wald und seinen Rennsteig mit einer 380-Kilovolt-Leitung überqueren zu dürfen. Von den ursprünglich angenommenen 850 Kilometern seien bislang erst 100 Kilometer gebaut worden, hieß es in der Zeitung weiter.
In der Branche diskutiert wird auch ein superstarkes Stromkreuz in Deutschland, mit dem Elektrizität von Skandinavien nach Südeuropa und von Westeuropa nach Osteuropa sowie jeweils umgekehrt transportiert werden könnte. Gleichzeitig gibt es den Plan, Norwegens Pumpspeicherwerke mit dem deutschen Netz zu verbinden und die Windkraftwerke in der Nordsee auch dort anzubinden.
Finanzielle Hilfe könnte aus Europa kommen. Die EU will die Energieinfrastruktur in den Mitgliedsländern langfristig mit Geld aus dem EU-Haushalt unterstützen. "Wir brauchen 800 Millionen Euro im Jahr für die Ko-Finanzierung", sagte Energiekommissar Günther Oettinger der Financial Times Deutschland. Über einen Zeitraum von zehn Jahren könnten damit Projekte im Wert von 60 Milliarden bis 100 Milliarden Euro angeschoben werden, die sich ohne öffentliche Unterstützung nicht rechnen würden, aber als "Solidaritätsinfrastruktur" unverzichtbar seien.
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