0%
0%
Strahlenschutzamt will Belastung durch neue Stromtrassen minimieren
Der Ausbau des Stromnetzes darf nach Auffassung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) Anwohner nicht zusätzlich mit elektromagnetischer Strahlung belasten. "Stromtrassen sollten so geplant werden, dass sie möglichst nicht zu einer zusätzlichen Strahlenbelastung führen", sagte BfS-Präsident Wolfram König am Mittwoch in Salzgitter bei der Vorstellung des Jahresberichtes seines Amtes. Das bedeute, dass neue Leitungen nicht durch Wohngebiete geführt werden sollten. Der BfS-Präsident verlangte, die Strahlenbelastung durch konkrete Maßnahmen von Ort zu reduzieren, wenn eine Trassenführung durch Wohngebiete unvermeidbar ist. Nach seinen Angaben kann diese etwa durch die unterirdische Verlegung von Erdkabeln geschehen oder auch durch bauliche Veränderungen von Freileitungen.König betonte zugleich die Bedeutung des geplanten Netzausbaus für eine moderne Energieversorgung. Der Ausbau sei Voraussetzung, um bis zum Jahr 2050 in Deutschland 80 Prozent des Strombedarfs mit erneuerbarer Energie zu decken. Beim Ausbau müssten aber Fragen des Strahlenschutzes von Anfang an berücksichtigt werden. Die Bürger seien bereits bei der Planung der Stromtrassen einzubeziehen und über Vorteile und wissenschaftliche Unsicherheiten zu informieren.
Nach einer aktuellen Studie des Amtes, die im neuen BfS-Jahresbericht veröffentlicht wurde, ist die elektrische und magnetische Strahlenbelastung in unmittelbarer Umgebung von Stromtrassen am höchsten und fällt mit zunehmender Entfernung stark ab. Nach derzeitigen Stand seien unterhalb der Grenzwerte keine gesundheitlichen Auswirkungen durch die Felder von Freileitungen zu befürchten, stellt die Studie fest. Sie sieht aber bei möglichen Auswirkungen niedriger Magnetfeldstärken in Wohngebäuden auf Kinder "noch wissenschaftlichen Untersuchungsbedarf". Der BfS-Jahresbericht kann kostenlos beim dem Amt bestellt werden und ist auch im Internet abrufbar.













