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Umweltschützer gegen "Stimmungsmache" mit Stromnetzausbau
Berlin (dapd). Umweltschützer warnen vor "Stimmungsmache" in der Debatte über den Ausbau der Stromnetze. Der Bund für Umwelt und Naturschutz äußerte am Montag zum einen Zweifel an jüngsten Schätzungen, dass bis zu 3.500 Kilometer neue "Stromautobahnen" gebaut werden müssten. Zum anderen mahnte der Verband, Mitspracherechte von Bürgern nicht zu beschneiden.
Die Deutsche Energieagentur (dena) hatte zuletzt prognostiziert, zum Transport großer Strommengen aus erneuerbaren Energien - zum Beispiel großen Windparks auf See - seien bis zu 3.500 Kilometer neue Leitungen nötig. Diese Zahl beruhe auf "fragwürdigen Annahmen und unklaren Szenarien", kritisierte der BUND. Alle Daten über Strommengen, die entsprechenden Quellen und den erwarteten Bedarf müssten veröffentlicht werden.Auch werde der vom Stromkunden finanzierte Aufwand höher, wenn die Bundesregierung gleichzeitig auf Atomstrom, Kohle und Ökoenergien setze, erklärte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. "Der zukunftsfeste Umbau der Leitungsnetze in Deutschland kann nur stattfinden, wenn es eine klare Richtungsentscheidung für die 100-prozentige Stromversorgung aus erneuerbaren Energiequellen gibt", fügte er an.
Der BUND wandte sich auch dagegen, den Bau von Stromnetzen aus der sogenannten "strategische Umweltprüfung" auszunehmen und Bürgerinitiativen vor Ort auszubremsen. "Die Verfechter einer Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke diffamieren Atomkraftgegner und die Bürgerinitiativen gegen Hochspannungsleitungen, weil sie angeblich alles blockieren", kritisierte Weiger. "Dabei haben die Bürgerinitiativen bis heute nicht ein einziges Leitungsprojekt verhindert."
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