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E.on drohte Zwangsabschaltung des AKW Grafenrheinfeld
Ein Vorfall im oberfränkischen Kernkraftwerk Grafenrheinfeld hat Ende vergangenen Jahres im zuständigen Bundesumweltministerium sowie unter Atomkraftexperten offenbar für heftige Diskussionen über die Sicherheit des von E.ON betriebenen Meilers geführt. Wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtete, war E.on bereits im Juni 2010 bei einer Routinekontrolle eine ungewöhnliche Anzeige aufgefallen, die auf einen möglichen Riss an einem Thermoschutzrohr hindeutete. Das bayerische Umweltministerium wies den Bericht als "falsch" und "absurd" zurück.Der mögliche Riss liegt dem Spiegel-Bericht zufolge im Innenbereich des Reaktors im nuklearen Teil der Anlage an einer Leitung, die den Hauptkühlkreislauf mit dem Druckbehälter des Reaktors verbindet. Ein Bruch der Leitung würde zu "schwerem Kühlmittelaustritt" und in der Folge zu einem in Deutschland so noch nie dagewesenen "Störfall der Stufe 3" führen, zitiert das Magazin die Meinung von Experten in der Abteilung für Reaktorsicherheit des Bundesumweltministeriums.
E.on und die zuständige bayerische Atomaufsicht hatten den Vorfall zunächst als nicht meldepflichtig eingestuft und ihn erst sechs Monate später kurz vor Weihnachten bekanntgegeben, wie der Spiegel weiter berichtet. Auch das zuständige Referat des Bundesumweltministeriums habe erst Monate später von dem Vorgang erfahren und daraufhin eine umgehende Abschaltung des Reaktors gefordert.
E.on betonte laut Magazin, dass von einem möglichen Riss mit einer Größe von 2,7 Millimeter in dem Rohr keine Gefahr ausgehe, selbst wenn er tatsächlich vorhanden wäre. Das hätten alle Berechnungen, Simulationen und Begutachtungen gezeigt. Auch die Reaktorsicherheitskommission, die vom Bundesumweltministerium eingeschaltet wurde, habe den Vorfall in Grafenrheinfeld kurz vor Weihnachten ausgiebig diskutiert. E.on habe zu diesem Zeitpunkt aber bereits beschlossen gehabt, das betroffene Teil freiwillig "rein vorsorglich" im März auszutauschen.
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