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Atomkraftgegner protestierten am Wochenende
Atomkraftgegner haben am Wochenende in Mecklenburg-Vorpommern mit ihren Protesten gegen den bevorstehenden Castor-Transport von Karlsruhe nach Lubmin begonnen. Organisiert vom Anti-Atom-Bündnis Nordost versammelten sich am Samstag in Rostock Aktivisten zunächst am Hauptbahnhof. Sie zogen anschließend mit Fahnen und Transparenten quer durch die Innenstadt. Auf dem Neuen Markt fand eine Kundgebung statt, auf der die Forderung nach einem Atomausstieg bekräftigt wurde. Die Veranstalter gaben die Zahl der Teilnehmer mit 300 an, die Polizei mit rund 100.In Greifswald hatten die Grünen für Sonntag zur "Aktion Fässerrollen" aufgerufen. Neun Beteiligte stellten in der Innenstadt mit drei Fässern einen Atommülltransport nach. Sie wollten mit der Aktion nach eigenen Angaben darauf aufmerksam machen, dass der nächste Castor-Transport ins nahe gelegene Lubmin erneut an der "Haustür" Greifswalds vorbei rollt.
Der Protest soll am nächsten Samstag in Greifswald fortgesetzt werden. Der nächste Zug mit Atommüll wird Mitte Februar im Zwischenlager Nord (ZLN) in Vorpommern erwartet. Laut Medienberichten soll der Transport mit fünf Castor-Behältern am 17. Februar am Zielort eintreffen.
Den Angaben der Energiewerke Nord GmbH (EWN) zufolge sollen 140 sogenannte Glaskokillen aus dem ehemaligen Forschungszentrum Karlsruhe nach Lubmin überführt werden. Bei dem in Bundesbesitz befindlichen Abfall handelt es sich um etwa 60 Kubikmeter einer in Glas eingeschmolzenen, also verfestigten, hochradioaktiv strahlenden Plutonium-Uran-Flüssigkeit.
Im ZLN befinden sich derzeit 69 Castor-Behälter mit abgebrannten Brennelementen und -stäben. Ende 2010 waren vier Castoren mit rund 2.500 Brennstäben aus dem 1979 stillgelegten Atomfrachter "Otto Hahn" sowie aus dem Forschungszentrum Karlsruhe nach Lubmin gebracht worden. Der ZLN-Hochsicherheitstrakt in Lubmin verfügt über insgesamt 80 genehmigte und überwachte Castor-Stellplätze.
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