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Landrat: Keine Häufung von Krebsfällen in Samtgemeinde Asse

10.03.2011 von

Schacht EndlagerNach einer Fragebogenaktion des Kreisgesundheitsamtes zu den Krebsfällen rund um das marode Atommülllager Asse kann der Wolfenbütteler Landrat Jörg Röhmann (SPD) keine besondere Häufung der Erkrankungen erkennen. Unter den 150 erfassten Fällen seien 40 Rückmeldungen aus dem Bereich der Samtgemeinde Asse, teilte der Landkreis am Mittwoch nach der Sitzung der zuständigen Expertengruppe mit. Die Durchsicht der Diagnosen habe gezeigt, dass die Bögen, die sich auf Leukämien, Lymphome oder Schilddrüsenkarzinome bezögen, zahlenmäßig unter den Erwartungen lägen, sagte Röhmann.

Konkret erfasse der Fragebogenrücklauf etwa die Hälfte der im Krebsregister registrierten Schilddrüsenkrebserkrankungen und ein Viertel der Leukämien und Lymphomerkrankungen in der Samtgemeinde Asse. "Diese Fälle verteilen sich auf das gesamte Gebiet der Samtgemeinde. Es handelt sich um eine breite Streuung", betonte Röhmann.

Der Landkreis Wolfenbüttel will gemeinsam mit der Expertengruppe daran arbeiten, die Erfassungsrate für Leukämie- Lymphom- und Schilddrüsenkrebserkrankungen zu erhöhen, um mögliche Risiken wie etwa den Wohnort identifizieren zu können. Ziel sei es, möglichst alle Erkrankten einzubeziehen. Diejenigen, die einen betrieblichen Bezug zur Asse haben, würden nochmals auf das Gesundheitsmonitoring des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) hingewiesen, sagte Röhmann.

Ende November 2010 hatte das niedersächsische Sozialministerium von erhöhten Krebsraten in der Samtgemeinde Asse berichtet. So lag die Rate von Leukämieerkrankungen von 2002 bis 2009 doppelt so hoch wie statistisch zu erwarten. Statt der zu erwartenden 8 Fälle gab es 18 Erkrankungen. Die Rate für Schulddrüsenkrebs bei Frauen verdreifachte sich im untersuchten Zeitraum. Die Daten lagen allerdings anonymisiert vor. Im Dezember war daraufhin zur weiteren Untersuchung die Expertengruppe mit Vertretern des BfS und des Landesgesundheitministeriums gegründet worden.

 

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