Wirtschaftsforscher Straubhaar: Kernenergie weltweit Auslaufmodell
Die Atomkatastrophe in Japan könnte nach Ansicht des Ökonomen Thomas Straubhaar zu einer globalen Wende in der Energiepolitik führen. "Die Kernenergie ist weltweit ein Auslaufmodell", sagte der Direktor des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) Focus Online. Das Unglück in Japan bedeute einen Wendepunkt für die Technologie der Atomkraft nicht nur für Deutschland, sondern für alle Demokratien. Auch Japan werde versuchen, etwas von der Atomkraft wegzukommen.
Deutschland könne nach Einschätzung Straubhaars durch die Energiewende gewinnen, da es Technologien der Erneuerbaren Energien wie Solar- und Windkraft exportieren kann. Insgesamt erwartet Straubhaar allerdings steigende Energiepreise. Deutschland könne zudem von der aktuellen Schwäche der japanischen Industrie profitieren, da beide Länder Konkurrenten beim Export von Autos, Maschinen, Elektrogeräten, Werkzeugen und Anlagen seien.
In der Unions-Fraktion regt sich Unmut über das atompolitische Moratorium der Bundesregierung. "Ich bin nicht bereit, ohne Grund unser Energiekonzept aufzugeben", sagte Fraktionsvize Christian Ruck der in Düsseldorf erscheinenden Zeitung Rheinische Post. "Das Energiekonzept beruht darauf, dass wir die Atomenergie als Brückentechnologie noch eine längere Zeit brauchen, um die erneuerbaren Energien hochzufahren", betonte der für Umweltpolitik und Reaktorsicherheit zuständige CSU-Politiker.













