Piloten sehen Atomkraftwerke nicht vor Flugzeugangriffen geschützt
Die Atomkraftwerke in Deutschland sind nach Einschätzung der Pilotenvereinigung Cockpit nicht vor Angriffen mit großen Flugzeugen geschützt. Auch die moderneren Kraftwerke könnten "einem direkten Angriff mit einem vollgetankten Verkehrsflugzeug aller Wahrscheinlichkeit nicht standhalten", erklärte der Berufsverband an seinem Sitz in Frankfurt am Main.
Vernebelungsanlagen stellten einen minimalen Schutz vor Sportflugzeugen dar, seien aber bei einem systematischen Angriff mit einem Verkehrsflugzeug gänzlich ungeeignet, erklärte Cockpit. Letztere könnten blind bis auf wenige Meter genau navigieren. Für eine entsprechend geschulte Person stelle es keine Schwierigkeit dar, ein so großes Ziel wie ein Atomkraftwerk zu treffen.
Handwerg sprach sich stattdessen für eine regelmäßige Überprüfung der Zuverlässigkeit in Verbindung mit einer eindeutigen Identifikation der Piloten aus. Die Anschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center zeigten, wie wichtig es sei, dass nur berechtigtes Personal ins Cockpit komme.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat ebenfalls vor Terroranschlägen aus der Luft gegen deutsche Atomkraftwerke gewarnt. "Die Gefahr, dass durch einen solchen Terroranschlag auch bei uns in Deutschland große Landstriche atomar verseucht würden, ist absolut realistisch", sagte Verbandschef Rainer Wendt ndem Handelsblatt Online. Eine "unvorstellbare Opferzahl" wäre die Folge.
Die Schutzhüllen der Kernkraftwerke könnten dem Aufprall eines Flugzeuges nicht standhalten. Eine Abwehr solcher Anschläge etwa durch die Luftwaffe sei schon aufgrund der kurzen Vorwarnzeiten weder rechtlich noch tatsächlich möglich.
Wendt warnte davor, diese Gefahr kleinzureden. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man kein Szenario ausschließen kann, denn Terroristen haben immer wieder unterschiedliche Anschlagsziele und Vorgehensweisen gewählt", sagte der Gewerkschafter. Er forderte eine europäische Gesamtkonzeption zum Schutz von Kernkraftwerken.













