Energieexperte glaubt nicht an höhere Strompreise durch AKW-Abschaltung
Nach Ansicht des Energieexperten der rheinland-pfälzischen Verbraucherzentralen, Hans Weinreuter, bedeutet ein Atomausstieg nicht zwangsläufig höhere Strompreise. Sollten die sieben ältesten Atomkraftwerke dauerhaft vom Netz bleiben, "könnte der Preis allerhöchstens um einen Cent pro Kilowattstunde steigen", sagte Weinreuter in Mainz der Nachrichtenagentur dapd. Er warnte deshalb vor Panikmacherei.
Bei einem generellen Verzicht auf Atomkraft könnten aber die Strompreise um 20 Prozent in die Höhe klettern. "Ob es tatsächlich so kommt, hängt von vielen weiteren Faktoren ab", erklärte der Energieexperte. Der mit dem Ausbau regenerativer Energien verbundene größere Wettbewerb unter Stromanbietern könne zum Beispiel den Preissprung abfedern. Zugleich könnten Haushalte mehr in Energieeinsparung investieren. Dazu müsse aber die Beratung intensiviert und die Förderung ausgebaut werden, sagte Weinreuter.
Es müsse aber zunächst verhindert werden, dass Spekulanten an der Leipziger Strombörse auf hohe Strompreise wetten. "Dem muss die Politik einen Riegel vorschieben", erklärte der Experte.
Angesichts der Atomkatastrophe in Japan wächst in Rheinland-Pfalz das Interesse an Ökostrom. Nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur dapd verzeichneten die Stadtwerke in den vergangenen Wochen einen leichten Anstieg an Nachfragen.













