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Energieversorger erproben schallmindernde Verfahren bei Windparkbau

17.05.2011 von

Offshore WindparkMit schallmindernden Technologien sollen künftig beim Bau von Windparks in der Nord- und Ostsee die für Meeressäuger lebensgefährlichen Lärmbelastungen drastisch gesenkt werden. Erste Tests unterschiedlicher Verfahren wollen ab August acht Errichter und Betreiber im Seegebiet vor Schleswig-Holstein starten, wie die Stiftung Offshore Windenergie am Dienstag mitteilte. Damit reagierten die Investoren auf Forderungen von Tierschützern, die vor dem Aussterben des Ostsee-Schweinswals warnen.

An der Testserie beteiligen sich die Unternehmen Bard Engineering, Dong Energy, EnBW, E.on, EWE, RWE, Vattenfall und Münchner Stadtwerke mit einer Summe von insgesamt 3,9 Millionen Euro. Darüber hinaus sollen Fördermittel beim Bundesumweltministerium beantragt werden.

Fünf Verfahren im Test

Der Vereinbarung zufolge sollen über einen Zeitraum von acht Monaten am sogenannten Brodtener Pfahl vor Travemünde fünf unterschiedliche Verfahren getestet und miteinander verglichen werden. Dafür wird das Institut für Technische und Angewandte Physik in Oldenburg ein Schall-Messkonzept erstellen.

Unter anderem soll die Wirkung sogenannter Hydroschalldämpfer erprobt werden. Dabei handelt es sich um engmaschige Netze mit Ballons aus elastischem Material, die um die Baustelle gelegt werden. Auch der Einsatz von zweischaligen Stahlrohren, die über den zu rammenden Pfeiler gestülpt und mit einem Luftblasenschleier gefüllt werden, soll getestet werden. Weitere Möglichkeiten sind den Angaben zufolge die Montage befüllter Schallschutzkammern, die Verlegung von Feuerwehrschlauchsystemen sowie die Schaffung von Blasenschleiern durch Rohrringe mit Düsen oder durch Spezialschiffe.

3.000 Rammschläge für jeden Pfeiler

Nach Angaben des Stralsunder Meeresforschers Stefan Bräger gibt es bislang erst wenig Erfahrung mit lärmmindernden Bautechnologien in tieferen Gewässern. Erfolgversprechend, aber zeitaufwendig und daher teuer sei die Bildung von Blasenschleiern während des Rammvorgangs, mit denen die Lärmausbreitung von 30 Kilometern auf wenige Hundert Meter reduziert werden könne. Um einen einzelnen Pfeiler 20 Meter tief in den Meeresgrund zu treiben, seien 3.000 Rammschläge in drei Stunden erforderlich, sagte Bräger.

Erst vor einer Woche hatten in Stralsund Meeresforscher schonende Verfahren beim Bau der Windparks in Nord- und Ostsee gefordert. Vom Lärm besonders bedroht sei vor allem der Ostsee-Schweinswal, dessen Bestand seit 1994 um 60 Prozent auf knapp 11.000 Tiere zurückgegangen sei, sagte die Gründerin der Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere, Petra Deimer.

Nach Ansicht von Wissenschaftlern könnten die Lärmbelastungen auch durch völlig neuartige Windparkprojekte gemindert oder gänzlich vermieden werden. Dazu gehörten Bohrverfahren, die Verwendung von Schwerkraftfundamenten oder der Bau schwimmender Windparks.
Insgesamt sollen in den nächsten Jahren vor der deutschen Küste 30 Windparks entstehen. Weitere Projekte befinden sich in der Genehmigungsphase.

(Ralph Sommer / dapd)

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