Wissenschaftler wollen neue Energieförderung
Der Wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschafts-ministeriums stellt die bisherige Förderung erneuerbarer Energien infrage. Die Subvention bestimmter Technologien führe zu gravierenden Fehlentwicklungen am Markt, sagte der stellvertretende Vorsitzende, Achim Wambach, am Mittwoch in Berlin. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in seiner jetzigen Form behindere die Kreativität der Industrie, andere womöglich bessere und günstigere Technologien zu entwickeln.
Angesichts des endgültigen Atomausstiegs bis 2022 erarbeitete der Wissenschaftliche Beirat in einem Brief an Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) Vorschläge zur anstehenden Anpassung des EEG. Wambach sagte, das Gesetz habe zwar zu einem staken Wachstum der erneuerbaren Energieträger geführt, aber auch hohe Kosten verursacht. Klar sei, dass Unternehmen dorthin gingen, wo stark gefördert werde.
Am Beispiel der Photovoltaik versuchte der Volkswirt dies zu verdeutlichen: Die bis einschließlich 2010 errichteten Photovoltaikanlagen nähmen mit 55 Prozent einen Großteil der EEG-Förderkosten in Anspruch. Sie produzierten aber lediglich 20 Prozent des Stroms, der durch die subventionierten Technologien erzeugt werde. Vom gesamten Stromverbrauch erzeugten die Anlagen sogar nur drei Prozent, kritisierte Wambach.
Nach Ansicht des unabhängigen Gremiums müssten die geförderten Technologien auch in den Strommarkt integriert werden. Wambach veranschaulichte, ein Windkraftbetreiber speise immer dann seinen Strom ins Netz, wenn Wind wehe. Falls zu diesem Zeitpunkt aber ein Überangebot an Strom vorliege, müssten andere Kraftwerke heruntergefahren werden. Dadurch entstünden unnötige Kosten, weil es meist viel günstiger sei, die Windräder vorübergehend abzuschalten.













