DIHK besorgt über Stromversorgung für das Gewerbe
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ist besorgt über den von der Bundesregierung geplanten Atomausstieg bis zum Jahr 2022. Es stehe nicht fest, dass bis dahin eine gesicherte Stromversorgung ohne Kernkraft in Deutschland aufgebaut werden könne, sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann der Nachrichtenagentur dapd.
Der Beschluss zum Atomausstieg werde zwar in der Wirtschaft Kräfte freisetzen und neue Chancen für innovative Energiekonzepte eröffnen. Driftmann fügte hinzu: "Wenn aber die Bundesnetzagentur und die Deutsche Energie-Agentur feststellen, dass die Energienetze schon jetzt an der Belastungsgrenze arbeiten, ist das ein Grund zur Beunruhigung." Der Industriestandort Deutschland sei auf eine nachhaltig gesicherte Stromversorgung angewiesen.
Der DIHK-Präsident betonte: "Wettbewerbsfähige Strompreise sind eine wichtige Voraussetzung für die Produktion hierzulande. Nach Ankündigung des Moratoriums durch die Bundesregierung sind die Strompreise für Gewerbekunden an der Leipziger Strombörse um 14 Prozent gestiegen und verharren seitdem auf diesem Niveau." Deutlich höhere Belastungen als für die internationalen Wettbewerber seien auf Dauer für die deutschen Unternehmen nicht zu verkraften.
Driftmann forderte zugleich "mehr Verlässlichkeit und Stetigkeit in der Energiepolitik". Er warnte: "Unsicherheiten in diesen Fragen wirken sich schädlich auf die Investitionsbereitschaft in der Wirtschaft aus. Auch die erforderlichen Investitionen in neue Kraftwerke, Speicher und Netze brauchen einen verlässlichen Rahmen."
Besonders liege ihm "am Herzen, dass die Bundesregierung stärker als bisher die Veränderungen in der Stromversorgung mit den europäischen Nachbarn abstimmt". Der DIHK-Präsident fügte hinzu: "Denn unsere Entscheidungen werden den Strom in ganz Europa verteuern. Auch die Kosten für Zertifikate im Emissionshandel steigen europaweit, wenn wir massiv in Energieerzeugung aus Kohle und Gas einsteigen."













