Bayern droht mit Sonderweg bei der Energiewende
Der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil hat der Bundesregierung mit einem bayerischen „Sonderweg" bei der Energiewende gedroht. Angesichts der Tatsache, dass in Bayern der Anteil der Kernenergie bei derzeit über 50 Prozent liege, benötige der Freistaat bei der Energiewende besondere Unterstützung vom Bund, sagte der FDP-Politiker am Freitag in München.
„Uns läuft die Zeit davon. Bayern kann nicht ewig darauf warten, bis der Bund sich irgendwann doch noch aufrafft, bessere gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen", betonte Zeil. Bayern werde sich nicht scheuen, die an die Bundesnetzagentur abgegebenen Kompetenzen wieder zurückzunehmen, wenn der Bund nicht an Tempo zulege.
„Könnten wir heute anfangen, wäre das erste Gaskraftwerk vermutlich 2018 am Netz. Wir bräuchten aber schon Ende 2015 ein bis zwei funktionsfähige Gaskraftwerke", sagte der Minister und mit Blick auf die für jenes Jahr geplante Abschaltung des Reaktors Grafenrheinfeld.
Zeil forderte daher einen schnelleren Ausbau der Stromnetze, größere Leitungskapazitäten auf den wichtigsten Verbindungen, mehr regionale Verteilnetze und einen schnelleren Bau neuer Gaskraftwerke. Zudem sprach er sich dafür aus, Energieversorgung und Naturschutz in Zukunft gleichberechtigt zu behandeln, sodass alle Verfahren beschleunigt werden könnten.
(dapd/hag/pje/1)













