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Risiko von Atomkraftwerken wächst mit Betriebsdauer

05.03.2014 von

Risiko von Atomkraftwerken wächst mit Betriebsdauer

Greenpeace-Aktivisten haben heute Morgen an den grenznahen Atomkraftwerken in Beznau (Schweiz) und Tihange (Belgien) gegen die Gefahr alternder Atomreaktoren in Europa protestiert, denn je älter ein Atomkraftwerk ist, desto höher die Gefahr eines schweren Unfalls. Die Laufzeit des störanfälligen Meilers Tihange 1 hat Belgien dessen ungeachtet gerade auf 50 Jahre verlängert. Beznau ist mit 45 Jahren das älteste AKW der Welt.

In Europa bemühen sich Energie-unternehmen derzeit um Laufzeit-verlängerungen für 46 alte Atomreaktoren. Die Alterung ist in fast allen europäischen Ländern mit Atomenergie ein drängendes Problem: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Ungarn, Großbritannien, Niederlande, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien und Ukraine. Trotz Nachrüstungen und Reparaturen verschlechtert sich der Gesamtzustand von Atommeilern langfristig durch Materialermüdung und -verschleiß.

Über 60 der AKW sind bereits älter als 30 Jahre, einige haben die 40 Jahre überschritten. Dennoch planen viele Regierungen, die Laufzeiten weiter zu verlängern und die Erzeugerleistungen sogar noch zu steigern. Staaten wie Frankreich und die Schweiz ignorieren das Risiko, das von den alternden Systemen ausgeht. Belgien hat zwar den Atomausstieg beschlossen, lässt Tihange aber dennoch länger am Netz.